18. Oktober 2012

Güle Güle Türkei



Von Trabzon aus fahren wir noch 50km entlang der Küste und schlagen dann hinter Of den Weg südlich in die Berge ein.



Unterwegs halten wir an und ich helfe den Bauern beim Beladen ihres LKW's ... :-)



Es geht ziemlich rasch bergauf


und innerhalb von 70km machen wir über 2.600 m, bis wir im Regen, diesen Pass überqueren. 



Neben dem Regen wird es auch merklich kälter. Tagsüber  je nach Höhenlage zwischen 2°/3°-15° und Nachts knackt die Temperatur auch schon fast die Frostgrenze.

Da auf den Bergstraßen bei Weitem nicht so schnell voran kommen ist, wie auf der Fernstraße, schaffen wir an diesem Tag lediglich 180 km und suchen uns Nahe der Stadt Ispir eine Unterkunft. Nach einem Unterstand oder irgendetwas wind- und temperaturgeschützten fragen wir in einer Bar, wo allerdings nur Männer sind und niemand Englisch spricht, so dass die Kommunikation sehr schwer fällt. Bis ein Mann bemerkt, dass Mila Russin ist und er ebenfalls fließend ihre Muttersprache Sprache beherrscht. Ismael heißt er und meint, es sei viel zu kalt zum Zelten und bietet uns an in seinem Gartenhaus zu übernachten, was wir natürlich nicht ablehnen.


Zuvor nimmt er uns aber noch mit zu einem Freund, der für uns kocht und beide erzählen uns bis in den späten Abend von sich und ihrer Heimat. So erfahren, dass die Menschen auf dem Land hier es sehr schwer haben, da ihr Verdienst karg, die Kosten für Sprit und andere essentielle Dinge im Leben, jedoch sehr hoch sind und nahezu alle Menschen, die dauerhaft hier leben Großteils Selbstversorger sind. Er selbst lebt in Istanbul und macht lediglich Ferien in seinem Heimatort und scheint ein recht gebildeter Mann zu sein. Mila agiert die ganze Zeit als Übersetzerin, während er mir auf viele Fragen, die ich vor allem über die Landwirtschaft habe, Rede und Antwort steht. Ich glaube in den 3-4 h habe ich mehr über die türkische Landwirtschaft erfahren, wie in 4 Wochen „Marktforschung“ am deutschen Schreibtisch… ;-)


Ismaels Gartenhaus, erbaut aus Lehm und Stroh, ist eine recht spartanische Unterkunft, welche er lediglich zum Trocknen und Lagern seines Obst‘ nutzt und uns in diesem Falle allerdings eine recht angenehme und laue Nacht beschert.



Am kommenden Tag fahren wir weiter durch die Berge, immer über 2.000 m N.N.



in Richtung Erzerum und unterwegs wird es merklich ärmer. Die Menschen leben in wirklich einfachen Verhältnissen hier.


Es wird viel Eisenerz hier abgebaut, daher wohl auch der Name. Auf einer der Baustellen fahre ich mal ganz spontan auf die LKW-Waage, da mich interessiert, wie schwer wir alles in allem nun sind...



Eieieiei...


:-)

Bis zur letzten türkischen Stadt Dogubayazit, knapp 40 km vor der iranischen Grenze und in Sichtweite des über 5000 Meter hohen Berg "Ararat".


Leider ist der Berg an beiden Tagen in tiefen Wolken verhangen, so dass ich leicht enttäuscht bin, da ich ihn gerne einmal selbst gesehen hätte, den Berg auf welchem sich nach dem alten Testament Noah's Arche nieder gelassen haben soll...

Die Witterung der letzten Tage setzen uns und dem bike sehr zu. So ist dies recht versaut mittlerweile


und ich bin immer noch nicht richtig fit und schleppe mich mehr schlecht wie recht durch die Landschaft. Aber das bringt dieser Lebensstil nun auch mit sich, dass es mit dem relaxen auf der couch, mal eben nicht so einfach ist...

Wir fahren weiter Richtung Osten und noch knapp 10 Kilometer bis ...


bis zur Grenze!




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