6. August 2012

Griechenland / Hellas

16.687 km

Nun ich muss zugeben, der Empfang in Griechenland war weitaus besser als erwartet! Kostadinos, so hieß der Grenzbeamte, der mich und mein Motorrad inspizierte und meine Geschichte so toll fand, dass er mich doch direkt auf einen Kaffee eingeladen hat... :-)


Ich fahre entlang der Küste bis nach Patra



wo ich die Bucht zur Peloponese-Insel über die sehr imposante Brücke überquere...





was auch einmal mehr klasse gewesen wäre wenn es nicht sooo unerträglich heiß wäre! Um 11 Uhr sind es bereits knapp 40° und bis gegen 17 Uhr brauch' man sich nicht wirklich lange in der Sonne aufzuhalten. Während dem Fahren ist es zwar etwas angenehmer, aber sobald ich unter 50 km/h komme auch wieder nicht und wehe ich halte an ... :-/

Irgendwie hatte ich schon ein komisches Gefühl, als ich hierher kam, da mich viele - vor allem die Italiener - gewarnt haben, mit den Worten "They don't like Germans, at the moment!" Und so komme ich mir auch vor, denn sobald ich mein Heimatland erwähne, werden die Kellner unfreundlicher oder die Leute rümpfen die Nase und in deren darauffolgender Antwort ist meist irgendeine Form von Mrs. Merkel enthalten! So meinte einer zu mir "Tell Mrs. Merkel to send us more money!"... Ich habe ja in letzter Zeit kaum Nachrichten und Politik verfolgt, aber was ich hier so sehe, sieht es eher so aus, als ob Griechenland mehr von der EU profitiert, als umgekehrt. In nahezu jedem Ort stehen Baustellen-Schilder mit der Aufschrift und Beteiligung der EU, so wie hier...


Sogar eine "Müllkippe" habe ich gefunden, an der sich die Union wohlwollend beteiligt. Und neben jeder Griechenland-Flagge weht meist eine EU-Flagge. 

Nur warum sie so ein Loch im Haushalt haben sollen, kann ich mir absolut nicht erklären! Bei den Preisen hier müsste jeder Innenminister beim Anblick seines Brutto-Inlandsprodukts einen riesen St***** bekommen!!! Ich finde es schon eine Frechheit für die Tube Nivea-Sonnecreme über 18 € (!!) zu verlangen, das Aftershave kostet knapp 8 € und auch Keckse, Sprudel sowie Cola sind weit über deutschem Niveau! Und Benzinpreise zwischen 1,70 €  - 1,95€ / Liter brauche ich wohl auch nicht mehr weiter zu kommentieren....

Wenn ich dann noch sehe, wie die Leute hier mit ihren Ressourcen umgehen, dann bekomme ja sogar ich schon einen Hals! (obwohl mir ja sonst ziemlich viel Schnuppe ist momentan) Da in der Landwirtschaft hier, kein Wunder bei der Hitze, alles bewässert wird, führen große Überland-Leitungen quer durchs Land, welche allerdings in einem teils desolaten Zustand sind. So werden kleine Löcher einfach durch Auflegen von Steinen oder alten Autoreifen (haben sie bestimmt von den Albanern abgeschaut!?) "geflickt"... 


oder aber auch so belassen...



So hatte ich doch zu Beginn in den ersten Tagen hier kein so gutes feeling über Land und Leute, was sich aber allmählich legt, da ich dann dennoch viele offene und nette Menschen kennen gelernt habe!

Auch muss natürlich hin und wieder mal ein wenig "off-road" sein...




Wir haben zu Zweit eine kleine Rundfahrt durch den südlichen Teil Griechenlands gemacht. Durch die sonnigen Berge Pelopones'. Nach Kalamata, durch Sparta, vorbei an Tripoli und Olympia wieder Richtung Norden, auf zum HU-meeting...


Einen super tollen Zeltplatz mit schöner Aussicht :-) für den ich erst einmal einen etwas steileren Hang hinauf durfte... ;-)
Eieieieiei macht das Spaß....!!!!




... und am nächsten Morgen natürlich wieder runter...



Da Mila ihr Studium mittlerweile beendet hat und scheinbar so sehr von mir und meinem Vorhaben inspiriert war, hat sie entschlossen sich mir anzuschließen. Sie ist vor ein paar Wochen nach Athen geflogen und dann nach Amaliada gefahren, wo ich sie dann auch getroffen habe. Und so werden wir nun erst mal eine Zeit lang gemeinsam unterwegs sein... :-)


Zu allererst mal einen Helm kaufen, die restlichen Klamotten kommen dann nach und nach...

Und während wir dann gemeinsam auf dem Weg zum HU-meeting wieder Richtung Norden waren, sind wir in den Bergen doch dem guten Schäfer direkt in seine Herde gefahren...



In Agnanta, unweit entfernt vom Gelände, wo das HU-meeting statt fand, haben wir beim Einkaufen eine Frau kennen gelernt, die einige Jahre in Deutschland gelebt hat und ein wenig Deutsch sprach. Sie lud uns auf ein Bier und Kuchen ein ...


und zeigte uns den "Dorf-Waschplatz".


Auch bat sie uns an diesen bei Bedarf zu nutzen, was wir gerne angenommen haben, da unsere großen Schlafsäcke mal eine Wäsche nötig hatten. Und so habe wir am nächsten Tag gemeinsam mit einigen Einheimischen einen "Waschtag" eingelegt... :-)


und in der Zwischenzeit ein wenig mit den griechischen Kätzchen gespielt... :-)



Über das HU-meeting habe ich ja schon ausreichend geschrieben und wie klasse es war! Von dort sind wir wieder Richtung Süden aufgebrochen, die Nacht bei einem Zeltplatz mit schönem Feuer verbracht... :-)


und sind nach einer Zwei-Tagesfahrt nun hier in Vassara angekommen, bei einem sehr netten "workaway" host. Für einen halben Tag Arbeit gibt es im Gegenzug ein schönes Zimmer für uns und "Vollpension". Aber allein schon der Kontakt zu ihm und seiner  Familie ist es wert, eine Zeit lang hier zu bleiben! :-) 

Meine Arbeit der ersten Tage bestand darin die "dirtbikes" seiner kids wieder ans Laufen zu bekommen, die seit einem knappen Jahr nicht mehr funktionierten und im Keller standen.


Zwischendurch etwas mit den Hunden herum toben... :-)



und am zweiten Tag hatte ich schon mal das Erste der beiden bikes wieder fit. Und wie es sich für einen guten Versuchs- und Anwendungs Ingenieur gehört, habe ich natürlich erst einmal eine ausgedehnte Probefahrt gemacht. Natürlich nur um sicher zu gehen, dass alles auch einwandfrei funktionierte.... :-)


So werden wir nun die kommenden 2 - 3 Wochen hier in Vassara bleiben, um auch ein wenig meine "Reisemüdigkeit" zu bekämpfen. In keinster Weise, dass ich nicht weiter Fahren möchte, das genaue Gegenteil ist der Fall! Aber die so vielen immer wieder neuen und abwechselnden Eindrücke, gerade durch die Fahrt von Italien, durch die vielen Balkanländer, Albanien bis hierher nach Griechenland plus das großartige HU-meeting und das alles in weniger als vier Wochen, sind schon echt viel gewesen, so dass ich mich die kommenden Wochen sehr gerne damit begnüge, mal an einem Ort zu verweilen... 

Also alles Gute und bis bald wieder aus "Sunny Greece"... :-)





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