9. März 2014

California-Ride

Hallo,


es hat den Anschein, dass es ein wenig geholfen hat, dass ich wieder zu schreiben begonnen habe. Die vergangenen Tage waren garnicht so schlecht und während der Arbeit war es sogar recht gut und ich hatte teils wieder echt sehr Spaß an der Sache! :-)

Der von mir zu betreuende Kunde hier drüben fährt selber auch Motorrad und dazu noch eine BMW G 650 GS. Das gleiche Modell wie mein gutes Stück nur ein paar Jahre jünger, um genau zu sein brandneu. An einem Abend haben wir uns etwas länger unterhalten und ich habe ihm, sein Name ist übrigens Butch, erzählt, was ich die vergangenen Jahre so getrieben habe und hatte einen sehr interessierten Zuhörer. Dann hat er mir sein Motorrad gezeigt und was er selber so alles daran gebastelt hat. Einfach klasse und die LED-Leisten sind sowohl als Blinker wie auch Bremsleuchte angeklemmt.


Auf die Frage wo ich denn hier für's WE ein Bike leihen könnte, meinten er und sein Partner Marvin, der auch selber fährt, nur, "No worries, we will find sth. for you!" Und da einer ihrer Helme mir auf Anhieb gepasst hat, solle ich mir darum auch erst einmal keine Sorge machen. Dies war am Donnerstag und so bin ich am Freitag nach Feierabend wieder zu Ihnen hin gefahren und Butch meinte, dass es leider mit dem Leih-Motorrad nicht geklappt habe, aber ich soll einfach seines nehmen! Er sei das WE sowieso nicht da... 

Ich fragte ihn, ob er sich da auch sicher sei, zumal sein gutes Stück noch nicht einmal 300 Meilen auf dem Tacho hat und ja noch niegelnagelneu ist!? Seine Antwort sah folgendermaßen aus. Er gibt den Schlüssel zur Werkstatt (da er ja selbst am WE fort ist) lässt den Motorradschlüssel demonstrativ stecken und gibt mir noch einen Flyer von Cycle Gear mit, was in etwa den deutschen Hein Gericke oder Polo - Stores entspricht. Einfach Wahnsinn!! :-) 

Also fahre ich noch am Freitagabend nach Visalia, um mich eben bei Cycle Gear mit einer neuen Jacke und ein paar Motorrad-Schuhen einzukleiden. Meine Hose, Handschuhe und Rückenprotektor hatte ich vorsichtshalber ja mal aus Deutschland mitgebracht.

Und so bin ich heute morgen also losgebraust...


Auch das Wetter hat mitgespielt und es waren so um die 20° würde ich tippen. Butch hatte mir natürlich jede Menge Empfehlungen gegeben wohin am besten zu fahren und ich habe mich für die kleinere Runde nach Osten in die Sierra Nevada Mountains entschieden. Von meinem Startpunkt Tulare/CA aus nach Osten in Richtung Porterville...


und weiter in den "Sequoia National Forest", wo es in unzähligen Kurven auch schnell bergauf ging und ich im Nu auf 6.000 ft war, was in etwa 2.000 m NN sind.


Auch diese Fraktion war unterwegs, 


die wohl 90% aller amerikanischen Motorradfahrer ausmacht.

Ich hatte mir eigentlich eine schöne Runde am Kern River entlang bis zum Isabella Lake heraus gesucht, nur leider war hier in Ponderosa ...


dann, wohl noch aufgrund von Winternachwehen, "Road Closed" angesagt und ich durfte wieder umkehren.


Zuvor halte ich aber noch an diesem Roadhouse, trinke einen Kaffee und erinnere mich an Italien und deren "Cafe Machiatto" und degradiere dies hier lediglich zu erwärmtem schwarzem Wasser mit Milch.


Dafür gefällt mir die Location aber sehr und auch unterwegs entdecke ich viele Häuser, komplett aus Holz erbaut und mir ziemlich massiv erscheinend und ich stelle mir das ein oder andere Mal vor irgendwann auch in einem solchen wohnen und leben zu können!?

Ich mache mich also auf den Rückweg und zurück in Porterville, ich habe in den letzten Tagen bereits genug Burger und Fries intus, halte ich bei einem Mexikaner, was ich immer als willkommene Abwechselung ansehe und bestelle mir einen der weniger teuren "Boritos", in der Hoffnung eine etwas kleinere Portion zu bekommen...


...was aber nicht der Fall ist. Ich packe ihn nicht mal ganz.

  
Und eine halbe Stunde später habe ich die Berge auch schon wieder hinter mir und bin zurück im "Central Valley", wo ich noch ein wenig hin und her fahre...


 Hier steht jemand auf Vinyl....

und entdecke später noch, dass die Amerikaner auch bei Plakat-Demonstrationen nicht von ihrem Standard-Sprachgebrauch abweichen.


Mit Einbruch der Dunkelheit gegen halb Sieben bin ich wieder zurück auf dem Gelände und Hof meines Gönners und nachdem ich das Bike wieder in der Werkstatt abstelle und es ein wenig sauber mache, kommt einer seiner Arbeiter vorbei, der auf dem Gelände wohnt, um nach dem Rechten zu schauen, da die Werkstatt plötzlich so hell erleuchtet ist... :-)

Nach einem kurzen Smalltalk ist auch er zufrieden, ich verstaue meine Sachen im Auto und mache ich auf den Rückweg, noch etwas einzukaufen und ins Hotel.

Alles in allem auch wieder ein super riesen toller "Zufall", der sich hier ereignet hat und ich versuche auch den als Zeichen zu sehen dran zu bleiben und dass ich (trotz aller Zweifel) auf dem richtigen Weg bin. Auch freue ich mich gerade auf die nächste Woche und die Arbeit, die auf mich wartet und hoffe, dass dies weiterhin so bleibt und es mir Spaß und Freude bereitet, auch wen ich merke, dass dies auf Dauer und in dieser Art und Weise nichts mehr für mich ist!

Allen alles Gute aus Kalifornien!!!

Alexander

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