9. Mai 2012

Italia

Hi alle Miteinander :-)


Da ja Italien erst südlich der Alpen beginnt, habe ich nach einigen sehr schönen und auch weniger schönen und verregneten Tagen letzte Woche Iangsam Italien erreicht.


Von Meran aus habe ich noch einen ausgedehnten Schlenker nach Westen gemacht, den Gampenpass überquert, kurz ins Ultental hineingeschaut, bis es nicht mehr weiter ging.
Ultimo eben...  ;-)




Hier um Meran herum ist der Vinschgau und auch das Val di sole, wo sehr viele Äpfel, die in deutschen Supermärkten liegen, her kommen. 


Im Großen und Ganzen kommen fast alle Delicious-Äpfel hier aus dem Trentino habe ich so den Eindruck...

Hier ein schöner Ausblick, über die gerade in voller Blüte stehenden Obst-Plantagen...


:-)


Anschließend weiter über den Passo del Tonale, wo ich im letzten Jahr auch schon einmal war. Nur, dass ich dieses mal noch Ski- und Snowboarder in Aktion gesehen hab' und eine frische Brise Schnee mitbekam... :-)

Auch haben mich die italienischen Spritpreise nun in ihrem "Würgegriff". Hatte ich in Österreich ja noch meine Reservekanister gefüllt, so dass ich mich knapp 800 km frei bewegen konnte, sind nun aber mal mehr oder weniger 2 Euro pro Liter angesagt. puuuuh.... :-(





Ein paar Tage war ich in Dongo am Comer See, auch bei einem netten CS'ler. 




Enzo hieß er und erzählte mir, dass er im nächsten Jahr eine lange Reise mit dem Fahrrad vor hat. Von hier durch den nahen Osten, Asien bis nach Japan.  Respekt!!!


Es ist schon kurios! Wenn man jemandem "normalen" von einem solchen Vorhaben erzählt, erntet man unglaubwürdige Blicke, Kopfschütteln oder auch Missgunst.
Bei CouchSurfern ist es, als ob man sich über's Wetter unterhält, eben ganz üblich. Man gibt sich gegenseitig Tipps, wünscht sich eine gute Reise und hofft, dass man sich unterwegs vielleicht wieder einmal begegnet... :-)


Noch einen letzten Blick über den See, bevor ich die Berge nun erstmal hinter mir lassen werde...




Zwischenzeitlich habe ich nochmal einen kleinen Geländeausflug unternommen, da ich schon ein schlechtes Gewissen bekam, meine schönen Reifen nur auf dem Asphalt abzunutzen.
Diesen schmalen abgelegenen Waldweg fand ich recht ansprechend...




Da ich mit sehr leichtem Gepäck unterwegs war, habe ich mich etwas weiter in den Wald hinein getraut, ein paar kleine Bäche durchfahren und auch etwas steilere Steigungen....






Eieiei hat das Spaß gemacht... ;-)


Was meine zweite, ebenfalls vereinbarte Arbeitsstelle, bei Krone Italia angeht, komme ich mir nun endgültig absolut verarscht vor!!! Nee, geht nicht, sie dürften keinen mehr einstellen, weil der Steuerberater sagte, das Limit wäre erreicht bzgl., ...ach was auch immer!!!
Echt für'n Arsch!!! Da werde ich mich wohl auch von dem Gedanken eines "Männerwortes" verabschieden müssen, da ich ja eine mündliche Zusage hatte... :-(

Zwar bin ich wieder am Gardasee gewesen, wie letztes Jahr auch, aber war es irgendwie total anders. Klar, das vergangene Jahr ist vorbei und wird so auch nicht wieder kommen, von daher wird es wohl Zeit, wieder in Richtung etwas "Neuem" aufzubrechen...


Alessandro, der nette Arbeitskollege vom letzten Jahr, hat mich allerdings prompt wieder zu sich nach Hause eingeladen, so dass ich wieder eine Nacht bei ihm und seiner Familie in der Nähe von Mantova geblieben bin... :-)


Von dort bin ich erst einmal Richtung Süden weiter gefahren, bis ich am Arsch war, ähh nein ich meine natürlich "Po"... :-)




...wo ich dann auch für's erste Mal nahe am Ufer mein Zelt aufgeschlagen hab. Da es tagsüber mittlerweile meist über 20° hat, dachte ich mir, wird die Nacht wohl auch passen und ich nicht erfrieren?




und so war es auch... :-)

Aus einem Stück Silo-Folie habe ich mir eine Unterlage zurecht geschnitten, die mein Zelt vor Steinen schützen soll und zudem die Unterseite trocken hält und zusätzlich noch ein bißchen isoliert :-)
(mit bestem Dank an das Landwirtschaftliche Lohnunternehmen Artur Lotzkes)




Auch war das für mich selbst ein großer Schritt! 


Da ja damals, als die ersten Gedanken zu einem solchen Leben aufkamen, natürlich eine (der vielen quälenden) Fragen war; "Wo schläft man denn immer?" und ich mir so ein wildes campen nun partout nicht vorstellen konnte, habe ich schon mal eine Antwort gefunden... :-)


Am nächsten Morgen bin ich etwas am Ufer entlang, da mich diese Schilder ja so recht herzlich eingeladen haben... ;-)





...bis ich zu einer Stelle kam, wie ich mir dauerhafte mongolische Straßenverhältnisse vorstelle...




.... und mein gutes Stück hat den Weg fast von alleine hindurch gefunden....



:-)


So sitze ich jetzt gerade in Reggio nell' Emilia in einem Cafe und freue mich in den nächsten Tagen zur Mittelmeerküste zu fahren, am Cinque Terre entlang und weiter in die Toscana... 


Da ich ja nun einen vorher einkalkulierten guten vierstelligen Betrag weniger und daher so gut wie kein Geld mehr habe, habe ich natürlich begonnen meine Ausgaben drastisch zu reduzieren. Das heißt (vorerst) keine Pizza mehr und Restaurants und auch beim Übernachten kein Geld mehr ausgeben. Nur fährt mein bike leider noch nicht mit Wasser und von daher werde ich mir allmählich etwas anderes einfallen lassen müssen... :-/
Von daher komme ich mir langsam immer mehr wie ein "Abenteurer" vor!


Vielleicht ist auch dies aber auch genau das, was ich im Moment brauche, da ich langsam immer mehr merke, was man wirklich zum (Über-)Leben braucht, ist nicht viel. Und das Essentielle (z.b. Wasser) gibt es sogar noch überall gratis. 
Von daher kann ich mir immer besser vorstellen, dass es Menschen hin bekommen, mit nur 5 € / Tag, mit dem Fahrrad, jahrelang um die ganze Welt zu fahren...


Im Umkehrschluss frage ich mich natürlich, für was wir - und ich natürlich auch früher - alltäglich oder monatlich mehrere tausend Euro ausgeben und ob diese alle wirklich notwendig sind und so "unentbehrlich" wie die meisten Menschen meinen??



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