12. August 2013

Ukraine

32.255 km


Hi Folks!


Finally I did it! I launched my own domain and url with the www.world-ag-traveller.com !!!


I'm pretty much in a hurry, because of my fixed dates with the Russian-visa, so I'm mainly driving each day and do not get many chances for doing internet. A summary about the Romanian and Ukrainian ag-world will come soon, because I saw many intersting things happening... :-)



Als ich nach meiner so tollen Nach in Siret mich von meinen Gastgebern verabschiede, mache ich mich auf zur Ukrainischen Grenze. Ich stelle mich in die Schlange, muss erzählen woher und wohin und sämtliche Koffer und Rohre öffnen und erklären wozu ich was brauche. Auch durchfühlen die Beamten wie wild meine Dose mit Medikamenten und Salben usw. ...

Nach einer guten Stunde dann aber ist das Procedere beendet und ich wieder "frei"


Nach meinem "Zwischenfall" mit der rumänischen Polizei will ich natürlich nicht das dergleichen wieder so schnell passiert und habe mir die ukrainischen Limits mit 60 km/h im Ort und 90 km/h ausserorts gut eingeprägt und brause mit eben 90 die beginnende zweispurige Schnellstraße entlang, die man auf dem Bild erkennt. 

Nicht einmal nach 500 Meter kommt der Löffel und ich darf rechts ran fahren. Der Polizist hält mir vorwurfsvoll seine Radarpistole (die den Anblick des Hauptgewinns auf dem Herbischdaa Fest an der Wurfbude macht) mit 87 km/h entgegen. Ich stelle mich dumm und er spricht natürlich kein Englisch und daraufhin darf ich mich zu seinem Kollegen ins Auto setzen. Mir gehen alle Geschichten durch den Kopf, die ich ja vor noch nicht einmal einer Woche im "Motocamp" erzählt bekam und wie mit korrupten Polizisten zu dealen. 
Er holt sein Buch und zeigt auf ein Symbol, was mir verdeutlichen soll ich sei gerade innerorts mit über 25 km/h zu schnell gewesen und das koste 520 bis 650 Griwa und er sagt nur "50 EURO!" Das dies eine organisierte Falle für Fremde ist, wird mir nun auch klar und ich beteuere es nicht gewusst zu haben, dass es innerorts war und auch überhaupt kein Geld dabei habe, geschweige denn Euros. Und überhaupt seien zweispurige Straßen in Deutschland immer 100 km/h erwidere ich. Er hält mir nun seinen Protokoll-Wisch unter die Nase und meint wieder 50€ und "bancomat". Ich beteuere weiterhin meinen Standpunkt, dass es keine Absicht war und ich kein Geld habe und nach 10 Minuten - wahrscheinlich sind in dieser Zeit zu viele zahlungswillige Einheimische vorbeigebraust - sagt er "Auff Widdersehn, Conrad!" gibt mir meinen Pass wieder und schmeißt mich somit aus dem Auto... ;-)

Also scheine ich meine erste Prüfung in dieser Hinsicht ganz gut gemeistert zu haben und mache mich auf den langen Weg durch die Ukraine.


Diese Straße hier ist in einem mittelmäßigen Zustand, allerdings selbst ein Großteil der Hauptverkehrsader durchs Land ist in einem desolaten Zustand. Überall tiefe Löcher, immense Spurrillen und aufgeweichter Teer, der sich bis zu 20 cm hohen Buckeln erhebt. Also Durchschnittsgeschwindigkeit 40 - 50 km/h und das bei Schlangenlinien.

Diesem Kollegen fahre ich eine Weile hinterher und entschliesse mich nach dem Überholen ein Foto zu machen, da er mit seinem kurz über der Fahrbahn ragenden "Tiefengrubber" hin und wieder an einem solchen Straßenbuckel hängen bleibt, 


den nachfolgenden Verkehr mit einem Schwall Teersplitter bedeckt und zeitgleich ein schönes neues Loch in den Asphalt bohrt. Und so schaukelt sich dies hoch und die Straßen haben eben den Zustand, den sie haben. Hin und wieder wird anscheinend mal jemand mit einem Eimer Teer die Straße entlang geschickt und flickt soweit der Eimer eben reicht und das ist fast gar nichts... :-/

Ich fahre nach Chernivtsi und sehe dass Hugh Heffner und Pamela Anderson es auch bereits (wohl seit Längerem und weit vor mir...)


hierher geschafft haben.

Ansonsten hat die Stadt aber überhaupt nichts Interessantes zu bieten und ich biege nach Nord-Osten ab, weiter in Richtung Khmelnytskyi, da ich dort mit Alyona eine CouchSurferin gefunden habe. Ich bin also ziemlich straight unterwegs und mache nur selten Halt. Ausser zum Tanken und Toilette, wobei bei letzterem ich lieber die freie Natur vorziehe...


Lediglich zwei Fliesen die in der Mitte, die fehlen, keine Tür und auch Händewaschen ist Fehlanzeige. Also "Welcome to Ukraine"  .... ;-)

An meinem ersten Tag schaffe ich es also gut, die 250 km bis zu Alyona in ihre Heimatstadt. 


Wie Ihr seht sind nun sämtliche Zeichen auf Kyrillisch. Lediglich die wichtigsten Städte sind in unregelmäßigen Abständen hin und wieder in Latein angeschrieben.

Da hilft mir Mila's handgeschriebenes Alphabet schon sehr und ich merke ich werde immer besser, wenn ich während der Fahrt versuche fremde Ortsnamen zu entziffern. Bei einer Länge von 5 - 6 Buchstaben schaffe ich es auch schon meist, für alles andere bin ich noch zu schnell unterwegs... :-)


Alyona hat mir ihre Adresse in beiden Sprachen gegeben und meinte, ob ich mir sicher wäre es auch zu finden? Nun ja, meine Strategie grundsätzlich ohne Navi unterwegs zu sein stelle ich zwar nicht in Frage, aber ich realisiere ihre Grenzen, da ich ja auch die Sprache der Einheimischen nicht spreche und Englisch kann kaum jemand...

Also fahre ich ins Zentrum und rufe Alyona an und sie kommt mich abholen, in dem ich ihr und ihrem Vater im Lada hinterher fahre... :-)

Sie lebt noch mit ihren Eltern zusammen in deren Wohnung, gemeinsam mit ihrer älteren Schwester. Alyona selbst ist promovierte Ärztin und arbeitet in einem Krankenhaus hier in Khmelnytskyi und ihre Schwester ist Lehrerin. Sie können sich jedoch keine eigene Wohnung leisten, da sie beide umgerechnet ca. 140 Euro (!!!) im Monat verdienen. Mir bleibt regelrecht die Spucke weg, als ich dies erzählt bekomme. Von daher sind sie gezwungen bei ihren Eltern zu bleiben. Wenn sie 20 Jahre lang im gleichen Krankenhaus arbeiten würde, könne sie vielleicht das Doppelte haben, meint sie. Ich komme mir reichlich blöd vor, da sie nur 15 Minuten zuvor auch noch den Nacht-Parkplatz für mein Motorrad bezahlt hat. Und im restlichen Europa reden die Leute von einer "Finanz-Krise“???

Abends nimmt Alyona mich mit einer Freundin gemeinsam mit in die Stadt in eine Bar und eieiei, ich komme aus dem Staunen nicht mehr raus! Ich habe ja auf dem Weg hierher schon reichlich hübsche Mädels gesehen, der Balkan ist ja voll davon. Aber nun auch noch in „Ausgeh-Stimmung“ und auf „Männerfang“… ;-)

Am nächsten Morgen packe ich meine Sachen und lasse zum ersten Mal – ganz entgegen den CouchSurfing-Regeln - als Dankeschön einen kleinen Geldschein auf dem Sofa versteckt hinter einer „Eifel-Postkarte“ liegen. Allerdings entdeckt Alyona diesen noch bevor ich abfahre und ist reichlich verärgert… :-/ 


... will aber dann doch noch ein Foto machen! ;-)

Irgendwie war ich echt begeistert von ihr, wie sie doch so lebenslustig, froh und hilfsbereit ist und dennoch keine Zukunftsperspektive hat, zumindest nicht in ihrer Heimat. Ich wäre gerne noch eine Nacht geblieben, aber mein „Visa-Zeitdruck“ treibt mich voran und so befolge ich den Rat ihres Vaters, die besseren Straßen nach Kiev und weiter Nord-östlich zu nehmen, da ich mir denke, er als einheimischer LKW-Fahrer wird es ja wissen…

Eine Entscheidung die ich kein einziges Mal bereue. Zwar ist die Straße bis nach Zhytomyr noch ziemlich desolat, so dass ich den ganzen Tag für diese knapp 250 km brauche, wobei ich aber auch erst gegen Mittag los bin…




:-)

Irgendwie fühle ich mich ziemlich ausgelaugt, als ob ich krank würde und beschließe mir daher in Zythomyr ein Zimmer in einem Hotel zu nehmen. Und für 25 € ein sauberes Zimmer mit Dusche und noch wifi nehme ich dann gerne an! 

Ab hier werden die Straßen echt sehr viel besser, fast schon deutsche Autobahn. Liegt wohl daran, dass es auf die Hauptstadt zugeht. Und so brauche ich für die 160 km gerade mal 2 Stunden und bin in 


wobei die Stadt mich aber gar nicht reizt, so dass ich einfach nur den Schildern nach und hindurch fahre und am anderen Ende die M-01 nach Chernihiv nehme und nun in der großen ukrainischen "Pläne" bin...


Ich sehe wieder die neusten Mähdrescher von NH, CLAAS und JD bei der Arbeit, aber auch genauso ältere Fabrikate die noch aus Sojvet-Beständen übrig sind, so erzählen mir die Farmer. Aber hierzu später mehr... ;-)

Da es mir an diesem Tag nicht wirklich sehr viel besser geht spiele ich mit dem Gedanken erneut ein Zimmer zu nehmen. Allerdings gestaltet sich dies schwierig, da ich nun langsam ins Hinterland komme und auch mal 50 Kilometer nichts und niemand anzutreffen ist, geschweige den ein Hotel. So biege ich bei Kipti nach Osten ab und folge der Beschilderung "Moskva" und finde irgendwann ein Motel, wo sie für ein benutztes Bett ohne WC knapp 40 € haben wollen und ich mir denke "Ihr könnt mich mal", da sie obendrein auch noch super unfreundlich waren. Also folge ich meiner bisherigen Tradition wenigstens einmal in jedem Land wild campiert zu haben und fahre von der Straße ab, um mir bei einbrechender Dunkelheit ein geschütztes Plätzchen zu suchen, was sich aber beim Aufbau als "Moskitohausen" herausstellt. Da es schon dunkel ist, also Augen zu und durch und nur bei Notdurft das Zelt verlassen....

Heute morgen dann fahre ich zum nächsten Stop um zu frühstücken und lerne mit Sergej und Natasha zwei Russen kennen, die gerade auf dem Heimweg aus Deutschland sind und ziemlich in die selbe Richtung fahren. 


Da unsere Reisegeschwindigkeiten doch erheblich divergieren, da sie in 4 Tagen am Uralgebirge sein möchten und von daher täglich 600 - 700 km machen, bleibt es bei einem gemeinsamen Frühstück und nettem smalltalk, bevor sie wie der Wind davon fliegen. 

Hier ein Bild was ich zuhauf an den Hauptverkehrsstraßen sehe


und mich immer wieder frage: "Wer kauft diesen Ramsch?"

Ich fahre immer weiter nun der M-02 folgend 


und will die Nacht in Hlukhiv verbringen, der letzten Stadt gut 30 km vor der russischen Grenze. Wie man sieht, sobald man die "rote Straße" verlässt, ändert sich die Fahrbahn direkt. Ich überlege, ob ich nicht einen kleinen Schlenker machen soll, denke aber an Sergej und Mila's Worte, dass mich von dieser Art Straße in Russland noch genügend erwarten werden...

Ich finde in Hlukhiv ein kleines Hotel mit einem guten Zimmer und wifi, wo ich gerade an der Rezeption sitze. 

So habe ich die Ukraine ziemlich schnell "durchflogen" und leider nur sehr wenig vom Land und Leuten kennen gelernt, abgesehen von Aloyna, ihrer Familie und Freundin und ein paar Farmern, bei denen ich angehalten habe. Leide geht es mir immer noch nicht besser und ich fühle mich richtig kacke! Einfach "bäh" und ausgepowert, als ob ich ein Grippe hätte...  :-( 
Jeder Arbeitnehmer würde wohl zu Hause bleiben...

Ich hoffe es wird bald besser, da ich mir nicht immer ein Zimmer nehmen will und auch der Grenzübergang morgen wohl etwas an Aufmerksamkeit erfordert!

Bis bald, dann hoffentlich aus RUS!

Alexander


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